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Titel: Das Konzept des Tieres in der feuerbachschen Philosophie: Eine anthropologische Selbstreflexion
Beginn: 05.02.2019 19:00
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Beschreibung:
Fellow-Vortrag Christian Loos (Münster)

Die Mensch-Tier-Relation steht gegenwärtig im Zentrum verschiedener wissenschaftlicher Debatten. Norbert Sachser diskutiert beispielsweise in seiner neuen Monografie Der Mensch im Tier die Ähnlichkeit von Mensch und Tier im Fühlen, Denken und Verhalten. In seinen philosophischen Schriften entwickelt Ludwig Feuerbach diverse Gedanken zur Mensch-Tier-Relation. Reflexionen dieser Art treten an die Stelle solcher über die Gott-Mensch-Relation. Feuerbach will das Konzept der Menschenwürde im Spiegelbild des Tiers neu deuten. Mensch-Sein muss vom „Bestialischen“ abgegrenzt werden – nicht mehr vom Göttlichen. Als bestialisch können nach Feuerbach nur Lebewesen bezeichnet werden, die nicht gemäß ihrer „Gattungseigenschaften“ leben. Man könnte dies als Speziesismus-These deuten: Der Mensch ist eine besondere Art von Tier, weil er Würde besitzt und sich so von der Rohheit der Bestie zu distanzieren vermag. Aber die Gattung und der Mensch als Gattungswesen dürfen nicht naturalistisch als „species“ gedeutet werden. In diesem Sinne ist er Antispeziesist (es gibt ein spezifisches Wesen des Menschen, das konzeptionell unabhängig von seiner Artzugehörigkeit ist – sein Gattungswesen). Mit Bezug auf die aktuelle Tierethik ergibt sich so für Feuerbach die These eines „antispeziesistischen Speziesismus“ (das Gattungswesen des Menschen entsteht konzeptionell aus seiner Leiblichkeit). Dass der berühmte Religionsphilosoph in seinen tierphilosophischen Überlegungen gerade theologische Diskursargumente zum Tierbegriff unreflektiert in seine Anthropologie adaptiert, soll kritisch ausgelotet werden.



Christian Loos ist Doktorand am Philosophischen Seminar der WWU in Münster und wird in seiner Dissertation Ludwig und Friedrich Feuerbach. Eine kritisch-reflexive Anthropologie einer „neuen“ Leiblichkeit von Herrn PD Dr. Andreas Vieth und Prof. Dr. Dres. h.c. Michael Quante betreut. Er hat die Fächer Geschichte, Deutsch, Philosophie und Erziehungswissenschaft studiert, forscht als Redaktionsmitglied der Simpliciana zu an­thropologischen Themen im Kontext der Schriften Grimmelhausens und ist CIVITAS-Fellow am fiph.
Veranstaltungsort:
Adresse: Forschungsinstitut für Philosophie, Vortragsraum
Gerberstrasse 26
30169 Hannover
Veranstalter:
Adresse: Forschungsinstitut für Philosophie
Telefon: +49 (511) 16409-30
E-Mail: kontakt@fiph.de
Homepage: http://www.fiph.de/

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