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Titel: Apokalypse now? - Neuauflage eines alten Themas, um das Gruseln zu (v)erlernen
Beginn: 21.09.2010 19:00
Karte: Bei Google Maps anzeigen
Beschreibung: Erster von 6 Terminen.
Immer Dienstags 19:00 - 21:15.

Apokalypse ist ein symbolkräftiger Begriff. Schon der Wortklang bewirkt Untergangsstimmung. Dabei heißt Apokalypse ursprünglich nur Offenbarung dessen, was wirklich in einer Person oder einer Sache steckt. Wahrscheinlich erst durch die Bibel erzeugte der Wortklang die Stimmung des Grauens vor einem vermeintlich unmittelbar bevorstehenden Weltuntergangs: Gott offenbart sich sündhaften Menschen durch die Vernichtung der Erde, dann erschafft er Himmel und Erde neu für die Auserwählten. Albrecht Dürer greift das Thema durch die "apokalyptischen Reiter" auf, im amerikanischen Film in Gestalt US amerikanischer Hubschrauberstaffel. Die Apokalypse hat nichts mit Gott zu tun, sie ist Menschenwerk, so lautet die unmissverständliche Botschaft, Mahnung an menschliche Eigenverantwortung und Umkehr von beschrittenen Irrwegen. Wie Wissenschaft und Philosophie die konstruktive Auflösung dieser Metaphorik zum Programm ihrer Forschungen erklären, soll die Kursfolge zeigen.

- Augustin: Der Gottesstaat. (21.09.10)
Der angestrebte Gottesstaat als Symbol des Guten fechte mit dem irdischen Staat als Symbol des Bösen einen Existenzkampf aus. Der Sieg des Guten über das Böse, ist bei Augustin eine Art Selbstreinigungsprozess, sozusagen eine List der Vernunft. Nach Augustin richten sich die Verursacher einer verdorbenen Gesellschaft selbst zugrunde durch ihr Machtstreben und ihre Reichtumsgier. Übrig bleiben "Auserwählter Gottes", die durch ihre menschliche Schaffenskraft sehen können, wie schön die Welt ist. Augustin begreift die biblische Apokalypse als Metapher und begründet in seinem Werk Gedanken einer dialektischen Geschichtsphilosophie.

- Oswald Spengler: Der Untergang des Abendlandes (28.09.10)
Spengler erteilt in seinem Werk den Vertretern des Geschichtsoptimismus eine Abfuhr. Seine Überlegungen sind realistischer Problemerkenntnis seiner Zeit geschuldet. In dem wohl spannendsten Geschichtsbuch aller Zeiten glaubt Spengler den gesetzmäßigen Ablauf von Menschheitsgeschichte zu beschreiben: "Die Kulturen sind organische Wesen, die den für alle Lebewesen geltenden Gesetzen unterworfen sind. Sie werden geboren, gelangen zur Reife und Blüte und sterben. Der menschliche Wille hat darauf keinen Einfluss." Textauszüge und Quellenkritik werden diese Problematik beleuchten.

- Konrad Lorenz: Die Rückseite des Spiegels (05.10.10)
Die Ausführungen von Lorenz können als konstruktive Fortsetzung der Problemerkenntnis Spenglers gelten. Er sieht den fortschreitenden Verfall unserer Kultur als Erkrankung des menschlichen Geistes. Der Verfall der Kulturmenschheit ist jedoch aufhaltbar durch die Anwendung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse. Lorenz reflektiert die Chancen des Globalisierungsprozesses.

- Nicolai Hartmann: Die Schichten des realen Seins (26.10.10)
Anorganisches, Organisches, Seelisches und Geistiges stellen
nach Hartmann die Schichten des realen Seins dar. Sie unterlie-
gen, wie in einem Zeitablauf entstandene geologische Schichten, einer Entstehung und Entwicklung in der Zeit. Das geistige Sein als höchste Stufe evolutionärer Entwicklung, trägt die Fähigkeit der Selbstreflexion in sich und ermöglicht eine bewusste Gestaltung von Kulturprozessen.

- Colli und Montinari: Über den Willen zur Macht bei Nietzsche (02.11.10)
Nietzsche sei kein Philosoph der Apokalypse, so die italienischen Nietzscheforscher, er sei ein "Philosoph des 21. Jahrhunderts" mit klarer Sicht auf reale Tendenzen menschlicher Entwicklung. Der Wille zur Macht, als unbewusste Triebkraft, bewirkt die gesetzmäßigen Kreisläufe von Geburt, Reife und Absterben. Der menschliche Geist verfügt jedoch über die Fähigkeit zur Selbstreflexion und kann dadurch Kulturprozesse dauerhaft gestalten. Neues aus der Nietzscheforschung.

- Rudolf Augstein: Das Spiegel-Interview mit Heidegger (09.11.10)
"Nur noch ein neuer Gott kann uns retten". Diese These des alten Heidegger macht Augstein zum Titel seines Interviews, dass genial viele Fragen offen lässt. War der frühe Heidegger, der die Menschen forsch aufforderte, den unvermeintlichen Tod im Auge, ihr Dasein zu wollen, Philosoph des Nationalsozialismus? Und war seine späte Einsicht zur Gelassenheit mit der Hoffnung auf einen neuen Gott, Resignation nach geplatzten Jugendwünschen?

Dozent: Dr. Hanno Madejski
Kosten je Veranstaltungstermin: 5,-€
Veranstaltungsort:
Adresse: Berlin City VHS
Turmstr. 75, Raum 104
10115 Berlin
Veranstalter:
Adresse: Berlin City VHS
Christine Bartels
Telefon: (030) 9018-3- 7413
E-Mail: info.city-vhs@berlin.de
Homepage: http://www.berlin.de/ba-mitte/city-vhs

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